Zum Gedenken anHermann HillebrechtMein Großvater Hermann August Wilhelm HILLEBRECHT wurde am 7. Oktober 1893 in Esebeck, jetzt ein Ortsteil von Göttingen, geboren. Er starb am 24. September 1916 in Courcelette während der Schlacht an der Somme in Frankreich im jungen Alter von nur 22 Jahren.Er starb zu früh, um bleibende Zeichen in seiner Familie oder seiner Gemeinde hinterlassen zu können. Diese Zeilen sollen an ihn erinnern. Hermann stammte aus einer Familie von Leinewebern, die während seiner Kindheit nach Grone, jetzt ein Ortsteil von Göttingen, zog. Seine berufliche Laufbahn begann in einer Textilfabrik in Göttingen, die aber schnell durch den Militärdienst und den Weltkrieg abgebrochen wurde.
Er heiratete Luise Dorette Friederike Johanne Emma BEINHORN in Grone, jetzt ein Ortsteil von Göttingen. Kurz vor Ausbruch
des ersten Weltkriegs wurde ihnen am 7. Juli 1914 ein Sohn geboren: Walter
Hillebrecht, mein Vater. Anläßlich des zweiten Geburtstages
ihres Sohnes ließ sich Luise Hillebrecht mit Walter fotografieren
und sandte dieses Bild zu ihrem Ehemann an die Front. Es war das letzte Bild, das Hermann Hillebrecht von seiner Frau und seinem Sohn
sah. Kurze
Zeit später fiel er.
Als Telephonist im Infanterie Regiment 393 teilte er das Schicksal von mehr als einer Million Soldaten an der Somme, die in der größten Materialschlacht des Ersten Weltkrieges starben. Die Verluste betrugen auf deutscher Seite 400 000 Tote, Verwundete und Vermißte. Die Alliierten hatten 600 000 Opfer zu beklagen. Allein am ersten Angriffstag der Infanterie (1.7.1916) verloren die Briten 60 000 Mann, darunter 20 000 Gefallene. Während der fünf Monate dauernden Schlacht bis in den November hinein betrug der gesamte Geländegewinn der Alliierten an der tiefsten Stelle gerade einmal 12 Kilometer. Am 15. und 16. September 1916 wurden zum ersten Mal Panzer eingesetzt, um die Verstrickung des Stellungskrieges aufzubrechen. Die britischen Truppen eroberten damit den kleinen Ort Courcelette an der Straße von Albert nach Bapaume. In den folgenden Tagen versuchten die deutschen Truppen diesen Ort zurück zu gewinnen, was ihnen aber nicht gelang. Dort ist Hermann Hillebrecht gefallen. Ein Teil der britischen Truppen bestand aus einem kanadischen Expeditionskorps, das in den Kämpfen um Courcelette beteiligt war. Auch die Kanadier hatten große Verluste: 30 000 Soldaten für 6 Kilometer schlammiges, von Granaten durchwühltes Terrain.
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