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Gesucht: Aufklärung
über den Verbleib von
Uffz. Walter Hillebrecht
Stab, III.
Abt., Artillerie-Regiment 31, 31. Infanterie-Division, letzte
Feldpostnummer 13414 A
Mein Vater,
Walter HILLEBRECHT, wird seit dem 27. Juni 1944 - wenige Tage vor
seinem 30. Geburtstag - als deutscher Soldat in Mogilew (Магілёў
Mahiljou,
Могилёв Mogiljow, Mahilëu, Mogilev),
Weißrussland, während der Rückzugskämpfe im Mittelabschnitt der Ostfront
vermisst. Er ist am 7. Juli 1914 in Grone, Kreis Göttingen, geboren.
Er war verheiratet und hatte zwei Söhne.
Hier steht mehr über
den Menschen Walter Hillebrecht.
Walter
Hillebrecht war Unteroffizier (Ia Schreiber) im Stab der III.
Abt. des Artillerie-Regiment 31, 31. Infanterie-Division, und ist
wahrscheinlich in den Kämpfen um Mogilew, Weißrussland, am 27.
Juni 1944 oder in den folgenden Tagen gefallen. Seine letzte
Feldpostnummer war 13414 A. Von Sommer 1943 bis März 1944 hatte er
die Feldpostnummer 17787 A. Dies lässt darauf schließen, dass er
während dieser Zeit dem Stab der II. Abteilung des gleichen
Artillerie-Regiments 31 angehörte, dem die Feldpostnummer 17787 A
zugeordnet war.
Ein Kamerad meines
Vaters, Uffz. Ernst Randhan, schrieb am 1. August 1944 an meine
Mutter, dass er noch am 27. Juni 1944, 16.00 Uhr, mit Walter
Hillebrecht auf dem Gefechtsstand in Mogilew zusammen gewesen sei.
Hier ist ein Auszug aus diesem Brief:
"Ich
selbst bin am 27.6. mit Walter am Nachmittag um 16.00 Uhr noch
zusammen auf dem Gefechtsstand in Mogilew gewesen. Da ich dann
fortmusste, um mit Wm. (Wachtmeister) Mussbach das Munitions-Lager zu
übernehmen, bin ich nicht wieder mit Walter zusammen gekommen."
Dies ist ein Ausschnitt aus der
Landkarte des westlichen Teils der ehemaligen Sowjetunion, die meine
Mutter während des Krieges mit Markierungen versah, um den Aufenthalt
ihres Mannes zu verfolgen. Die letzten beiden Markierungen
kennzeichnen Mogilew (Mohilew) und Tschaussy, ca. 40 km östlich von Mogilew.
Bis zum Donnerstag 22. Juni 1944 lag die Infanterie-Division 31 in einer
Frontstellung ca. 40 km südöstlich von Mogilew. An diesem Tag - dem
dritten Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion - begann der
gewaltige Angriff sowjetischer Truppen unter dem Operationsnamen
"Bagration". Nördlich des Frontabschnitts der
Infanterie-Division 31 gelang den sowjetischen Truppen am 24. Juni
1944 ein breiter Durchbruch durch die Front, der sofort in die Tiefe
getragen wurde. Dadurch musste die Division meines Vaters sich nach
Westen zurückziehen, um nicht umgangen zu werden. Der Rückzug unter
dauernden Kämpfen sollte über die Dnjepr-Brücken bei Mogilew
geschehen.
Mogilew war von der deutschem Führung unsinnigerweise zum
"Festen Platz" erklärt worden und durfte nicht aufgegeben
werden. Der größte Teil der Infanterie-Division 31 passierte die
Stadt im Süden, um in westlicher Richtung den Fluss Beresina bei
Beresino zu erreichen. Die Einheit meines Vaters, die III. Abt. des Artillerie-Regiments 31, das
Grenadier-Regiment 82 und einige andere Teile der Division wurden
jedoch dem Kommandanten des "Festen Platzes" Mogilew
unterstellt und damit von der Division getrennt.
In den Morgenstunden des 27. Juni wurden die Dnjepr-Brücken bei
Mogilew gesprengt, um ein Nachsetzen sowjetischer Truppen auf das
westliche Ufer zu verhindern. Trotzdem war Mogilew durch sowjetische
Verbände bereits von Westen eingeschlossen, die einige Kilometer
nördlich und südlich den Fluss auf Pionierbrücken überquert
hatten. Mogilew fiel im Laufe des 27. Juni 1944 wieder zurück unter
sowjetische Kontrolle. Letzte Kämpfe sollen bis in die frühen
Morgenstunden des 28. Juni 1944 angedauert haben. Viele deutsche
Soldaten sind in der Stadt gefallen. Die Überlebenden kamen in
Gefangenschaft. Ganz wenigen deutschen Soldaten gelang ein Ausbruch
aus der eingeschlossenen Stadt. Aber auch von denen haben wiederum nur
ganz Wenige die zurückweichenden deutschen Linien erreicht.
Es liegen keine Berichte darüber vor, dass mein Vater Walter
Hillebrecht gefallen ist. Zu den deutschen Linien ist er nicht zurück gekehrt. In sowjetischer Gefangenschaft hat man ihn
nicht gesehen. Es muss also davon ausgegangen werden, dass er in den
Kämpfen in und um Mogilew ab 16.00 Uhr am Dienstag 27. Juni 1944 gefallen ist oder gefangen genommen wurde
und verstarb, bevor eine geregelte Registrierung und Dokumentation der Gefangenen
stattfand.
Wenn Sie als Leser dieser Zeilen mehr Einzelheiten wissen, bitte
ich um Nachricht per Email.
Ein Informationsaustausch ist mir sehr willkommen.
So sieht
die Seite 759 der Verschollenen-Bildliste, Band AB,
des Suchdienstes des Deutschen Roten Kreuzes aus.
Klicken Sie auf das
Bild, um es zu vergrößern. Weiteres Klicken bringt Sie hierher
zurück.
Zu jedem Eintrag
gehören jeweils folgende Daten:
Name, Vorname
Zivilberuf
Geburtsdatum
Dienstrang
Vermisst: Ort, Monat,
Jahr
Die unterste Zeile
jedes Eintrags zeigt, dass viele der aufgeführten Soldaten seit Juni
1944 in Mogilew vermisst werden. Es heißt dort:
"Mogilew 6.44"
Die
Verschollenen-Bildliste ist nach Einheiten geordnet. Weitere Seiten
über die Einheit meines Vaters aus der Liste liegen mir vor. Ich gebe
gern Auskunft per Email.
Mein Vater wird in der
dritten Zeile von oben, zweiter von links, gezeigt. Der oben in dem
Brief erwähnte Wachtmeister Mussbach erscheint ganz unten rechts
(ohne Foto) und zählt auch zu den Vermissten.
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